Zinn giessen ist ja schon was tolles! Was für Möglichkeiten sich da ergeben.... ich bin ganz begeistert von all dem was man giessen könnte! Und einiges steht schon auf dem Plan ;-) Dies hier ist mal der erste Versuch :-)
Aber mal der Reihe nach. Wir haben in der Schule immer Zinn gegossen. Schon damals fand ich das total faszinierend. Als ich vor einiger Zeit wieder mal meinen Kram ausgemistet habe, fand ich meinen übergrossen Zinnanhänger in form eines Friedenszeichens. Ja damals war dieses Peacezeichen total angesagt! Egal ob auf Shirts gedruckt, als Ohrringe oder eben als Anhänger, das war Inn. Und so hab ich mir damals in der Schule so eins gegossen :-)
Heute sind es kleine Anker. Und da ich grad einige meiner Schiffchen von HIER an liebe Personen verschenke, brauchen die auch eine Schöne Verpackung. Da macht sich so ein Ankeranhänger doch ganz gut. Zudem kann man ihn sich auch um den Hals hängen wenn man mag :-)
Und so habe ich mir mal aus Gips, zwei Platten gegossen. In eine Platte habe ich die Anker reingeschnitzt. Die zweite wird einfach draufgelegt und mit Gummibändern fixiert. Man kann aber auch ein Negativ aus einem Bestehenden Gegenstand machen oder sich etwas mit Knete zurecht kneten und dann Gips drüber giessen. So bekommt man eine schöne Gussform. Um schöne Gipsplatten zu bekommen, habe ich Legosteinen genommen und daraus einen Rahmen für meine Giessform gemacht.
Man kann so eine Giessform natürlich auch aus einfachem Karton machen. Aber ich fand das mit den Legosteinen einfacher. Und das Gute mit dem Legorahmen ist, dass man ihn immer wieder verwenden kann. Die Legorahmen, wurden dann innen mit Vaseline eingefettet. Dann habe ich die auf eine Holzplatte mit einem Vaseline verschmiertem Papier oben drauf gelegt (damit der Gips nicht am Holz klebt) und den Gips eingegossen. Die Legosteine lassen sich nach dem trocknen wieder super entfernen :-)
Wichtig ist, das der Gips ganz trocken ist bevor man den Zinn eingiesst. Ich habe die Platten also 2 Wochen einfach stehen gelassen. Danach mit einem Schlaschlickspiess die kleinen Anker eingeritzt. Wichtig ist auch, dass man Lüftungslinien zieht, aus welchen die Hitze weichen kann. Talkum soll den Zinn fliesender machen. Man kann die Giessform mit einem Pinsel einfach damit bestreichen. Ich hab hier keins verwendet und der Zinn ist trotzdem gut durch geflossen. Aber wenn man feinere Details giessen möchte kann ich mir vorstellen, dass dann Talkum doch die Details schöner wiedergibt.
Zum giessen habe ich Reinzinn verwendet. In Reinzinn ist kein giftiges Blei enthalten. So kann man die kleinen Anhänger auch gut als Schmuck tragen. Zinn schmilzt man am besten in einem kleinen Pfänchen, welches dafür vorgesehen ist über einem Bunsenbrenner oder wie ich es gemacht habe über der Brennpaste im Fonduegestell. Zinn schmilzt relativ schnell und wird sehr heiss, also immer vorsichtig sein. Wichtig ist, dass man nachdem der Zinn geschmolzen ist, die Pfanne noch ca. 10 Minuter länger auf dem Feuer lässt, damit die Schlacken verbrennen.
Danach giesst man den Zinn zügig in die vorher bereitgestellte Giessform. Die Giessform muss auf etwas Feuerfestem wie einem Metallblech stehen, so dass sie nicht runterfallen kann. Und wenn ein wenig Zinn daneben fliesst, hat man keinen Brandschaden.
Nach ca. 5 Minuten ist der Zinn ausgehärtet (aber noch heiss) und man kann die gegossenen Schmuckstücke mit einer Zange aus der Gipsform befreien. Mit der Zange wird dann alles entfernt was nicht dazu gehört. Dies kann wieder eingeschmolzen werden.
Löcher kann man ganz leicht mit der Bohrmaschine nachträglich reinmachen. Das Schmuckstück wird jetzt noch schön gefeilt und geschmirgelt um die scharfen Kanten abzurunden und noch mit der Stahlbürste poliert.
Mal gucken was ich mit diesen kleinen Ankern sonst noch machen könnte. Habt ihr eine Idee?
Und damit geht's heute zum Creadienstag.
Habt einen wundervollen Tag!
Nica