Samstag, 17. September 2016

Kürbissuppe mit Sternanis und Kürbis- Feta- Sesam- Honig- Einlage

Ich hatte kürzlich eine Diskussion mit einer Freundin die sich meine Fotos auf dem Blog angeschaut hat. Darauf sagte sie. "Ach herrje, was soll dieses ganze Drumrum mit verstreuter Schokolade und Zierkürbissen neben der Suppe, das ist doch alles sowas von unrealistisch und inszeniert. Mich nerven solch Fotos. Das zeigt doch nicht die Realität!"




Ja da hat sie schon recht. Wenn ich Suppe esse, dann stell ich vorher nicht Zierkürbisse auf, verstreue Blätter oder Sternanis auf dem Esstisch. Meistens esse ich nicht mal aus den Behältern in welchen sich die Suppe zum Zeitpunkt des Fotografierens befindet. Ich esse wenn es kalt ist auch nicht draussen auf unserem Holztisch. Ich sitze eigentlich immer am Küchentisch mit den Kids. Wenn ich da ein Foto machen würde, dann hätte ich erstens nicht genug Licht, zweitens würde ich das nie akzeptieren, dass jemand, während dem Essen sich mit etwas anderem beschäftigt als mit essen und drittens, hätte ich auf jedem Bild eine Kinderhand. Wenn ich am essen bin, dann halte ich auch nicht Zufällig mein Smartphone oder meinen Fotoapparat in der Hand und fotografiere. Wäre ja irgendwie schräg sowas. Ich fotografiere meistens vor dem Essen und zwar, wenn die Kids noch nicht zu Hause sind und ich in ruhe alles so aufstellen kann wie ich das gerne möchte. Darum esse ich meistens auch nicht aus dem Geschirr das auf den Fotos zu sehen ist, denn so eine Suppe kalt essen, ist ja auch nicht so toll. Die muss wieder aufgewärmt werden. So mach ich das, ja ja...




Aber kommen wir zurück zu der Aussage meiner Freundin. Tja, wenn man inszenierte Bilder nicht mag, dann mag man sie nicht. Aber ist nicht jedes Foto auf seine Art inszeniert? Ich meine ein Foto nimmt nur einen Teil einer Szene auf. Wir zoomen uns heran, wir wählen einen Ausschnitt, oder stellen den Gegenstand den wir fotografieren wollen auf eine saubere Oberfläche mit einem schönen Hintergrund. Und bei so kleinen Sachen, beginnt schon die Inszenierung. Ich kenne niemanden der das schokoladenverschmierte, Küchentuch nimmt um das heisse Blech mit dem Schokoladenkuchen in die Kamera oder das Smartphone zu halten. So ein schokoladenverschmiertes Küchentuch, kann doch recht unappetitlich aussehen. Da nimmt man doch lieber das graue, schöne Leinentuch. Man möchte ja mit einem Foto, vor allem wenn es um Essen geht, ein Bild zeigen, dass den Appetit anregt. Natürlich kann man das auch ohne, dass man Puderzucker verstreut oder Kürbisse daneben stellt. Man kann zum Beispiel den Teller Spaghetti in die Hand nehmen und vor eine weisse Wand stehen. Gibt ganz schöne Fotos. Aber sind die realistischer als die mit den Kürbissen die da stehen? Ich meine da wird essen fotografiert. Das Essen kommt für gewöhnlich von der Pfanne auf den Tisch, da hat man nicht zufällig das Smartphone in der Hand, macht eine extrarunde beim servieren vor die weisse Wand und bleibt dort stehen, weil man das halt so macht. Oder macht das jemand von euch, einfach so mit dem Teller Spaghetti in der Hand rumstehen? Ich kenne auch niemanden der absichtlich hässliche Fotos macht. Klar gibt es da diese Szenen, die einfach so entstehen und jemand macht grad zufällig ein Foto davon. Aber wie oft kommen die vor? Oft vielleicht, aber hab ich da grad meine Kamera zur Hand? Also bis ich mein Smartphone überhaupt finde um so ein Foto schiessen zu können, ist die Szene schon längst vorbei. 




Hat man jetzt noch einen Blog und möchte dort ein Rezept veröffentlichen, dann könnte man natürlich die Bilder einfach weg lassen. "Kürbissuppe" hinschreiben und hoffen, dass das jemand liest. Man kann allgemein alles beschreiben was auf so einem Foto zu sehen ist. Aber seien wir mal ehrlich, hätte ich keine Fotos hier drin und würde ich oben nicht noch den Feta und den Honig im Zusammenhang mit Kürbissuppe erwähnen, dann würde dieser Post hier wahrscheinlich von ganz wenigen gelesen. Kürbissuppen Rezepte findet man ja haufenweise, wieso sollte man also genau meins lesen?
Ganz realistisch gesehen, fotografiert man doch ein nicht inszeniertes Essen nicht, um es sich dann immer und immer wieder anzuschauen. Man fotografiert es, weil es in diesem Moment einfach für einen Stimmt oder weil man es jemandem zeigen möchte. Oder gibt es Leute, die ihr Essen ganz real fotografieren, es in XXL Größe drucken lassen um es dann ins Wohnzimmer an die Wand zu hängen?

Ihr merkt, das Thema Inszenierung beschäftigt mich. Und das, weit mehr als es ein paar Kürbisse auf einem Suppenfoto tun. 




Ah ja, ein Rezept sollte hier noch hin, nach so viel Gelaber :-)


Suppe inkl. Einlage: 

400g Kürbis
1 Zwiebel
3dl Orangensaft
2dl Gemüsebrühe
2 Sternanis
1TL schwarzen und weissen Sesam
2-3 EL Honig
etwas Kokosmilch
100g Fetakäse
etwas Olivenöl

Den Kürbis und die Zwiebeln in Stücke schneiden und in eine Pfanne geben. Mit Olivenöl beträufeln und gut durchmischen. Eine gute Hand voll aus der Schüssel nehmen auf ein mit Backpapier belegtes Blech verteilen, mit Sesam bestreuen und in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen ca. 20 Minuten rösten. Den Rest des Kürbis in der Pfanne kurz anbraten. Mit dem Orangensaft und der Brühe ablöschen. Sternanis dazu geben und weich kochen lassen. Sternanis entfernen, pürieren und mit etwas Kokosnussmilch verfeinern. In eine Suppenschüssel geben. Den gerösteten Kürbis aus dem Ofen nehmen. Feta zerbröseln und zusammen mit dem Honig über die Kürbise verteilen und gut mischen. Nun kann man die Kürbis-Fetta Mischung in die Suppe geben.

Wem das zu ausgefallen ist, der lässt die Einlage einfach weg und garniert wie ich hier mit roten Rettichsprossen. Die hab ich im übrigen, wegen der Farbe gewählt, sie geben so einen schönen Kontrast zur Farbe der Suppe. Wer keine Inszenierungen mag, der lässt sie weg. Ich persönlich mag Inszenierungen auch beim servierten Essen. Das Auge isst ja bekanntlich mit.

Man kann den gerösteten Kürbis mit dem Sesam dem Feta und dem Honig natürlich auch einfach so essen und nicht als Suppeneinlage verwenden. 




Mehr Kürbissuppenrezepte findet ihr HIERHIER und HIER aber Vorsicht, alles inszeniert!

Ich wünsche euch ein gutes Gelingen.

Nica

3 Kommentare:

  1. Liebe Nica!
    Ganz ehrlich, das Auge isst doch immer mit. Und wenn ich ein Rezept zeige, sollen vor allem die Fotos den Lesern dieses Gericht doch schmackhaft machen und die Lust darauf, dies auszuprobieren!
    Hier herrscht beim Nachwuchs immer große Freude, wenn ich Essen fotografiere, weil jeder insgeheim hofft, den nett inszenierten Teller schließlich zu erwischen. Und übrigens habe ich hier allerhand Kochbücher, in denen zwar tolle Rezepte stehen, die ich aber nie ausprobiere, weil die Fotos fehlen ;-)
    Und deine Fotos sind so großartig, wer da keinen Appetit bekommt, dem ist auch nicht mehr zu helfen!
    Liebe Grüße,
    Sabine

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  2. Da kann ich dir und "Insel der Stile" nur zu 100% zustimmen. Und obendrauf kommt ja auch noch der Spaß am Inszenieren, Fotografieren und Freude an einem ästhetischen Foto :)

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  3. Liebe Nica,
    ich mag Deine inszenierten Photos sehr, sie machen mir immer Appetit aufs Essen.
    Kürbissuppe gab es heute es übrigens bei uns heute auch, ohne Sprossen und Käse...
    herzlich Judika

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