Freitag, 25. August 2017

Oliven-Marmelade


Salü

Es gibt so Sachen die hört man und denkt sich erst mal - Hääää, das passt so irgendwie gar nicht-  Mit der Olivenmarmelade war das so bei mir. Und das obwohl ich während meiner Schwangerschaft kiloweise in Knoblauch eingelegte Oliven zusammen mit Magenbrot hätte verschlingen können. Aber in der Zeit hat man ja auch so seltsame Gelüste... Olivenmarmelade habe ich dann zwei Jahre später das erste mal probiert. Und ich muss sagen, die ist auch wenn man nicht schwanger ist, mindestens so fein, wie Knoblaucholiven mit Magenbrot als Schwangere.




Aber hey, fangen wir doch mal von vorne an, immerhin war ich schon lange nicht mehr hier auf dem Blog. Ich war ja wie jedes Jahr in Griechenland. Diesmal ganz langweilig in meiner Heimatstadt mit ein paar Ausflügen zu der nahe gelegenen Insel Lefkada, welche im übrigen die allerschönsten Strände hat. Aber sonst war ich eigentlich einfach bei uns zu Hause und hatte wieder mal das Vergnügen meine ganze Verwandtschaft zu sehen. Das ist nämlich so, sobald jemand erfährt, dass wir in der Stadt sind, klingelt das Telefon Sturm und alle wollen vorbeikommen. Ist ja auch irgendwie verständlich, man sieht sich ja auch nicht alle Tage.




Das habe ich dieses Jahr richtig genossen, ohne grosse Hektik, die kam dann erst am Vorabend unserer Abreise. Weil natürlich jeder etwas mitbringt, dass man unbedingt in die Schweiz mitnehmen muss. Olivenöl, Raki, Wein, Oregano, Oliven, Honig... Alles mögliche halt. Und da kommt nicht etwa die Tante mit einer kleinen Flasche Olivenöl, nein, da muss ein ganzer 10kg Kanister her. Raki im übrigen auch, und jetzt darfst du erklären, dass das nicht geht, weil da halt noch so Zollbestimmungen sind. Was für meine Verwandten total unverständlich ist. Sie wissen es, aber sie ignorieren es. Wenn es nämlich nach ihnen ginge, würden sie mir locker so schnell mal ein Lamm schlachten, damit ich das mitnehmen kann. Weil nur dieses Lammfleisch gut ist. Den Onkel konnte ich dann doch noch davon überzeugen, dass das keine gute Idee ist, weil wir doch so lange am Flughafen warten müssen und so Fleisch im Koffer... na ja...




Du hast also schon gepackt, weil du am morgen früh, nach Athen zum Flughafen musst und jetzt stehen da 20 Liter Olivenöl, 15 Liter Wein, 5 Liter Raki, 3kg Honig, und 2kg Oliven rum. Was machst du? Da lassen, kannst du es nicht. Wegschütten? Viel zu schade.... Du packst also alles wieder aus und schaffst Platz, verringerst das Gewicht indem du massenweise Kleider da lässt, die brauchst du eh nur dort, weil es in der Schweiz kalt ist. Suchst im ganzen Haus noch irgend eine Reisetasche und googelst nach den Zollbestimmungen. Rennst in der Nachbarschaft rum und fragst nach leeren PET-Flaschen, füllst alles ordnungsgemäss ab und packst wieder. Telefonierst in der Gegend rum und bittest deine Schwestern die sich irgendwo in Griechenland aufhalten (zum Glück in der Nähe) noch kurz zu Hause vorbei zu gehen und den Rest mit zu nehmen. Und dann hoffst du, dass deine Schwestern keinem Verwandten begegnen und vor allem nicht dem Onkel, der dann versuchen wird doch noch sein Lamm mitzugeben...




Es ist jedes mal das gleiche, und jedes mal schaffe ich es irgendwie doch noch alles in die Schweiz zu bringen. Ja, ja... im nachhinein bin ich ja froh, dass ich jetzt Olivenöl für ein ganzes Jahr hier habe.

Soviel zu meinen diesjährigen Sommerferien. Die Oliven-Marmelade? Die ist mir eingefallen, als ich nach den Ferien in meinen Kühlschrank geschaut habe und der, nebst ein paar Gurken im Glas noch Oliven enthielt.

Und deshalb kommen hier auch gleich zwei Rezepte für Oliven-Marmelade.


Grüne Oliven-Marmelade

300g Oliven
Saft und Abrieb von 1 Orange
Saft und Abrieb von 1/2 Zitrone
300g Gelierzucker
1dl Weisswein
1EL Ouzo

Die Oliven gut waschen, entsteinen und klein schneiden. Den Saft, Wein, Ouzo, Abrieb und Zucker in eine Pfanne geben und aufkochen. Sobald es kocht, die Oliven dazu geben und für 10-15 Minuten einkochen. Vom Herd nehmen und in Sterile Gläser abfüllen.



Und hier mein Favorit Kalamata-Oliven-Marmelade

300g Kalamata Olivenn
Saft und Abrieb von 1 Orange
Saft und Abrieb von 1/2 Zitrone
300 Zucker
1EL Olivenöl

Die Oliven gut waschen, entsteinen und klein schneiden. Den Saft, Abrieb und Zucker in eine Pfanne geben und aufkochen. Sobald es kocht, die Oliven dazu geben und für 10-15 Minuten einkochen. Vom Herd nehmen und das Olivenöl einrühren. In Sterile Gläser abfüllen.


Oliven-Marmelade passt übrigens hervorragend zu Fisch, Fleisch und Grillgemüse. Du kannst sie dir allerdings auch einfach so aufs Brot streichen.





Habt ein gutes Weekend.
Nica




6 Kommentare:

  1. Liebe Nica,
    willkommen zurück! Oliven werden hier sehr geliebt. Aber als Marmelade kenne ich diese allerdings bislang nicht. Als Aufstrich kommen Oliven bei uns gerne in selbst gemachte Schafskäsecreme.
    Lasst es euch schmecken und ganz sonnige Grüße,
    Sabine

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    1. Auch sehr fein mit schafskäse! Ich liebe oliven in jeder form 😉 Lg nica

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  2. Liebe Nica,

    zuerst freut es mich, dass du heil wieder zurück bist und dann musste ich erstmal herzlich lachen...
    Ich stelle mir lebhaft vor, wie es in einer griechischen Familie zugeht und wie es ist, wenn die ganze Verwandschaft mit Geschenken kommt....und man gar nicht weiß, wohin damit. Das Lamm scheint ja nochmal davon gekommen zu sein - lach!!!
    Olivenmarmelade? Im Ernst? Zuerst dachte ich, du machst Witze. Für solch "exotische" Dinge bin ich aber immer zu begeistern und da diese Rezepte von einer echten Griechin stammen, werde ich es ausprobieren. Ich kann mir nicht vorstellen wie das schmeckt.....

    liebe Grüsse
    nicole

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    1. Hey nicole die schecken sehr speziell. Ich empfehle dir anfangs mal die mit den dunklen kalamataoliven, die schmeckt mir persönlich besser. Lg nica

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  3. An die lefkadischen Strände habe ich mich gerne erinnert und mich über deine Geschichte über die Liebesgaben der Familie gefreut. Ähnliches - auch ohne Verwandschaft in GR - kenne ich noch von dort: Da ist mancherlei noch an irgendeinem Fleckchen im Auto untergebracht worden. Das ist das Schöne an einer bäuerlichen Kultur und bei meiner Familie in Badisch - Sibirien auch nicht anders. !
    Deine Lösung genial.
    Jetzt freue ich mich aber, dass du wieder postest!
    Herzliche Grüße nach Züri!
    Astrid
    die doch nicht zum Schulanfang dorthin geflogen ist,
    denn vier Tage vorher bin ich erst aus der Reha gekommen & noch nicht ganz fit.

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    1. Uiui das tönt aber nicht gut! Hoffe es geht dir bald besser. Den schulanfang haben wir hier gut überstanden. Etwas stressig für mich, aber alles in bester ordnung. Herbstferien sind ja bald. Evtl wöre das eine möglichkeit nach züri zu kommen? So und jetzt muss ich in einer ruhigen minute bei dir lesen gehen. Lg nica

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