Mal eine Zwischenmeldung aus den Ferien...
Total erholt bin ich zur Zeit :-) Die Ferien in Kreta haben gut getan und das obwohl ich mich mit gemischten Gefühlen auf die Reise in die Heimat gemacht habe. Denn als wir hier losgingen, war noch überhaupt nicht klar, wie es mit Griechenland weitergehen soll. An sowas hatte ich gar nicht gedacht, als ich unseren Flug nach Kreta gebucht habe. Aber ist ja klar, wer denkt schon an so was? Bisher war Griechenland auch in der Krise und jedes mal ist alles "gut" gegangen...
Die letzten fünf Jahre, seit die Krise in Griechenland ausgebrochen ist, haben wir hauptsächlich unser Ferienhaus genutzt und uns auf dem Festland aufgehalten. Wir waren mit unserem Auto unterwegs, so dass wir jederzeit einfach zurück in die Schweiz hätten fahren können. Ok, die Situation war auch noch nie so unsicher gewesen. Dieses Jahr aber, waren wir mit dem Flieger und dem Mietauto unterwegs, auf einer Insel. Das beunruhigte mich dann doch etwas. Ich meine, weiss jemand was genau passiert, wenn ein Land pleite geht? Wie reagieren da die Menschen die dort leben? Die Vorfreude auf die Ferien hielt sich also in Grenzen und selbst als wir in Kreta ankamen, hatte ich so gar kein gutes Gefühl. Doch alles lief super. Wir bekamen unser Mietauto und machten uns auf den Weg.
Die Stimmung im Land war getrübt. Die Leute waren aber trotzdem wie immer sehr gastfreundlich, grosszügig und hilfsbereit. Und doch war es anders. Man spührte die Verunsicherung. Mein Mann fand zwar, dass man von der Krise nicht viel mitbekommt. Denn alles lief ganz "normal" ab. Aber das Elend vieler Menschen sieht man nicht in Dörfern wo sich viele Menschen selber versorgen können, weil sie einen Garten, ein paar Hühner und Schafe haben. Auch nicht auf den Strassen. Es sei denn, man ist grad in Athen, und sieht einen Vater der sich alte Kartonschachteln zurechtlegt, damit seine Kinder drauf schlafen können. Oder eine Mutter, die den Müll durchwühlt um etwas Essbares zu finden. Ja meine Lieben, das hab ich bei meinem letzten Athenbesuch oft gesehen. Ganz Europa machte sich Sorgen um die Schlangen die sich vor den Geldautomaten bilden... Was aber ist mit den Schlangen die sich in den Suppenküchen täglich bildeten oder diese vor den Arztpraxen für Leute die sich Medizinische Leitungen und Medikamente nicht leisten können? Und die sind weit länger, als die beim Geldautomaten. Denn seien wir mal ehrlich, wenn sich ein Grieche 60 Euro pro Tag abheben kann, dann ist er sehr gut versorgt.
Auf den Inseln wo die Touristen sich tummeln merkt man nichts, solange man sich nicht als Grieche outet der im Ausland lebt. Hat man sich mal geoutet, wird man mit Fragen bombardiert. Man zieht neidische Blicke auf sich, denn man hat das Glück im Ausland zu leben. Und sagt man dann noch, dass man in der Schweiz lebt, einem Land das nicht zur Eurozone gehört, muss man wohl der glücklichste Mensch auf Erden sein. "Ticheri" Was soviel bedeutet wie vom Glück gesegnet, war immer das erste was die Leute zu mir sagten.
Wir haben uns auf unserer Reise eher im Westlichen Teil der Insel aufgehalten. Denn Kreta ist gross, viel zu gross als dass man sie in einigen Wochen gesehen hat. Und die Sehenswürdigkeiten sind so viele, dass ein Monat nicht ausreicht, wenn man es gemütlich nehmen möchte. Wir haben uns daher eher an den Städten Kretas orientiert. Unser erstes Ziel war Rethymnon. Von dort aus lassen sich viele Tagesausflüge ins Landesinnere aber auch an die Südküste unternehmen. So kommt man über kurvige Strassen an wunderschöne kleine Dörfer vorbei, in welchen die Männer noch in der kritischen Tracht rumlaufen oder in den Kafenios sitzen. Bis man nach endlosem auf und abfahren an kleine, fast menschenleere Buchten mit glasklarem Wasser ankommt.
Seltsamerweise war ich in diesen Ferien nicht so oft am Fotografieren. Ganze 50 Fotos habe ich mit meiner Kompaktkamera gemacht. Ok, da sind noch einige mehr, von uns und den Kids, aber die werden hier nicht reingestellt. Dabei gäbe es so schöne Sachen und Eindrücke die man vor die Linse bekommt. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, dass ich so fotofaul war. Aber andererseits, muss man nicht immer alles fotografieren. Oft sind die Eindrücke selbst so prägend, dass sie einem für immer im Gedächnis bleiben. Und irgendwie nimmt man auch mehr wahr, wenn man das Auge nicht die ganze Zeit im Sucher hat.
Weiter ging es dann nach Chania. Diese Stadt ist die zweitgrösste Stadt auf der Insel. Von hier aus erkundeten wir die Westküste der Insel. Vor allem die Strände :-) Die Strände hier erinnern an karibische Traumstrände. Und wenn man früh da ist, hat man die bekannten Strände Elafonissi, welcher mit seinem rosa Sand und türkisblauem Wasser lockt, oder Balos Beach, ein weiterer Traumstrand, für kurze Zeit fast für sich alleine :-) Noch nicht so bekannt und überlaufen wie die anderen beiden Strände, jedoch nichts für Leute mit kleinen Kindern ist Seitan Limania. Der Weg zum Strand ist aber sehr steil und nur mit guten Schuhwerk machbar. Darum haben wir es auch nicht runter geschafft. Unser Lieblingsstrand im Westen, war der von Falassarna. Er ist meiner Meinung nach genau so schön wie der von Balos oder Elafonissi nur das er sich nie wirklich füllt. Er besteht aus mehreren Buchten. Wir haben uns den rechten Abschnitt ausgesucht, nicht den grossen Strandabschnitt. Und wenn man genau hinschaut, kann man auch hier den rosa Sand sehen. Er war mit dem Auto gut erreichbar, hat Sonnenliegen und Schirme und der Kaffee wird einem auch gleich serviert. Mann kann sich jetzt drüber streiten, was schöner ist. Eine abgelegenen Bucht oder so ein organisierter Strand. Mit zwei Kids bin ich froh, wenn ich den Sonnenschirm nicht auch noch mitschleppen muss. Klar auf den Fotos macht sich so ein überfüllter Strand nicht ganz gut, aber hey wie gesagt, früh aufstehen lohnt sich, und wenn der Ansturm kommt, sind die Fotos schon im Kasten und man kann den anderen dann ins Foto trampeln :-) Achtung Strandbilderflut!
Weiter ging es dann nach Matala. Einem kleinen Hippiedorf im Süden der Insel.
Schlussendlich beendeten wir unsere Reise mit einem kurzen Aufenthalt in Heraklion. Von Heraklion aus lassen sich auch sehr viele Tagesausflüge machen. Zum Beispiel auf die ehemalige Leprakolonie Spinalonga oder an die Südküste auf die Insel Chrissi... Knossos nicht zu vergessen. Natürlich gibt es 100 weitere Dinge die man besichtigen kann. Was soll ich sagen, die Kids waren einfach zu begeistert vom Meer, so dass wir die meiste Zeit am Strand verbracht haben und das obwohl ich nicht so die Sonnenanbeterin bin. Aber hey, das Ziel sich nicht zu verbrennen haben wir erreicht ;-). Ich denke mal für kleine Kids ist das Burgenbauen, Steine sammeln und sich in die Wellen stürzen spannender als alles andere.
Das Essen sei hier noch zu erwähnen. Ich habe überall in Kreta super gegessen. Mehr über kritische Spezialitäten, erzähle ich euch dann ein andermal. Denn Kreta hat das beste Olivenöl, die besten Oliven und den besten Honig auf der ganzen Welt! Wieso das so ist und wieso Kalamata mit seinen Oliven grad einpacken kann, erzähl ich euch dann auch gleich. ;-)
So meine Lieben, ich gönn mir jetzt noch einige Wochen Bloggpause, denn die Ferien sind noch lange nicht vorbei. Aber ich dachte ich mach diesen Post noch schnell, denn evtl. sitzt grad jemand zu Hause und weiss nicht wohin in die Ferien. Also Kreta kann ich absolut empfehlen ;-) Bitte entschuldigt die nicht so ganz tollen Fotos, aber meine Kamera ist grad am Auseinanderfallen, einige Flecken haben sich ins Objektiv geschlichen und da mein Notebook, grad dabei ist den Geist aufzugeben und ich die Bildbearbeitungsprogramme nicht mehr starten kann, müsst ihr euch nun mit den fleckigen Fotos begnügen :-) Immerhin konnte ich noch ein bisschen das Licht verbessern. Neues Notebook und Kamera kaufen, steht ganz oben auf der Liste, sonst wird das mit dem bloggen hier nix mehr :-) Aber erst mal geniess ich den Rest unserer Ferien :-)
Herzliche Grüsse an Euch
Nica
Oh - my - godness! Meine liebe Nica - mein Freund darf niemals deinen Post entdecken :D Der würde mich auf der Stelle lynchen! Wir hatten erst vor dieses Jahr nach Kreta zu reisen bis ich dann doch das Festland gebucht habe, und meinte Kreta wäre beim 2. Urlaub dran... Und jetzt seh ich deine Fotos und diesen Strand und bei deinen Erzählungen komm ich wieder voll ins schwärmen.. wären wir doch einfach nach Kreta gereist >.< Das sieht wirklich wie im absoluten Karibik-Paradies aus! Ich freu mich für dich das du dich dort erholen kannst!
AntwortenLöschenDas mit der Krise, da dachte ich mir schon das ihr da direkt reinkommen werdet... und ich versteh deine Gefühle total! Als wir dort waren hat man auch überhaupt nichts in den kleinen Dörfern gespürt. Die Menschen waren so gut drauf und so gelassen, und in Athen waren wir zum GLücka uch nur 1 Stunde... da haben wir nicht viel mitgenommen aber das was du erzählst ist wirklich heftig und nimmt einen wahrlich mit...
Ich wünsch dir noch ein herrliche Zeit meine Liebe! Genieß es!
Deine Duni
P.S. Ich weiß gar nicht was du hast, ich find die Bilder klasse! Aber ich kenn das selbst mit dem inneren Perfektionismus ;D
Hey liebe Duni
LöschenNa du hast dich da schon richtig entschieden mit dem Festland. Immerhin komme ich aus der Gegend dort ;-) Kreta ist wirklich wunderschön! Für einen kurzen Aufenthalt aber viel zu gross. Anfangs war ich irgendwie überfordert, wo es denn hingehen sollte auf Kreta :-) Aber es gibt so viele schöne Inseln oder Orte auf dem Festland. Wenn du Tips brauchst für den nächsten Urlaub, einfach fragen. :-)
Liebe Grüsse Nica
Liebe Nica,
AntwortenLöschenich finde deine Fotos wunderschön! Und ich liebe Kreta - ich war schon mehrmals dort und es hat mir immer SEHR gut gefallen. Leider kann ich diesen Sommer nicht auf Urlaub fahren. Umso lieber sehe ich mir deine herrlichen Bilder an. Ich hoffe, den Griechen geht es bald wieder besser! Genau aus diesem Grund sollten möglichst viele Menschen jetzt dort ihren Urlaub verbringen und auch von zuhause aus griechiche Produkte kaufen. Zweiteres versuche ich momentan.
Dir noch schöne Ferien!
Liebe Grüße,
Veronika
Hey liebe Veronika
LöschenDas hoffe ich auch, dass es ihnen besser geht. Von hier aus bekommt man ja nicht sehr viel mit und eben gell als Tourist auch nicht so. Ich war bei meinem letzen Athenbesuch doch recht schockiert über die Zustände dort, obwohl ich Vorbereitet war darauf, weil ich viele Verwandte dort habe. Ich kaufe auch oft griechische Produkte ein, aber das Angebot hier ist recht klein. Was red ich da, sogar das Angebot in Griechenland selbst ist klein. Das ist ja mit unter das Problem :-(
Liebe Grüsse Nica